Rohkakao als Gaumenschmaus und Superfood

Schokolade ist wohl eine der feinsten Genussmittel überhaupt. Schon die Azteken bezeichneten Kakao als „Nahrung der Götter“ und einige Kulturen verwendeten ihn sogar als Zahlungsmittel. In hohen Mengen mit viel Zucker vermischt ist Schokolade nicht förderlich für die Gesundheit. Schokolade mit einem hohem Kakaoanteil von mindestens 80% kann hingegen als Superfood bezeichnet werden. Die spirituelle Anwendung von Rohkakao in Zeremonien hat eine herzöffnende und lösende Wirkung.

Kakao hat in seinen Herkunftsländern in Mittel- und Südamerika eine lange Tradition. Man fand im Amazonasbecken im Südosten Ecuadors Keramikschalen mit Resten der Pflanzenart, die zeigen, dass er dort schon um etwa 3300 v. Chr. kultiviert wurde. Es wird vermutet, dass er sich von hier weiter bis nach Mexiko verbreitet hat. Heute findet der größte Kakaoanbau an der Elfenbeinküste statt. Der Kakaobaum besitzt den wissenschaftlichen Namen Theobroma cacao – Nahrung der Götter. Die von dieser Pflanzenart gewonnenen Kakaobohnen werden erst zu Kakao und dann zu Schokolade weiterverarbeitet. Die Azteken bezeichneten das Getränk aus Kakaobohnen als xocóatl (xócoc – bitter und atl – Wasser) - Bitterwasser. Die heutige Bezeichnung Schokolade, jenes uns sehr bekannten Lebensmittels, welches aus Kakao, Zucker, Kakaobutter und Vanille hergestellt wird, wurde von diesem Wort abgeleitet.

In der Olmec-kultur gegründet entwickelten Maya, Inka und Azteken die rituelle und schamanische Anwendung von Kakao über Generationen weiter. 
Vermutlich haben die Indigenen die Zeremonien ins Leben gerufen, um wieder ein Gleichgewicht zwischen Natur und Menschen herzustellen. Kakao als damals äußerst bitteres Getränk war aber vorerst Priestern, Herrschern und Menschen aus der Oberschicht vorbestimmt. Gut, dass wir heute alle auf die Schätze dieser wertvollen Medizinpflanze zurückgreifen können.

Heute werden drei Sorten der Kakaobohne angebaut. Die Sorte Trinitario ist eine Hybridsorte aus dem aus Venezuela stammenden Forastero und dem aus Trinidad stammenden Criollo. Diese Sorte hat einen kräftigen Kakaogeschmack mit vielen Aromen. Während der Forastero heute den größten Anbauanteil ausmacht, da dieser einfach zu kultivieren ist. Die Sorte Criollo ist die seltenste und teuerste Sorte und wurde schon von den Mayas verwendet. Criollo wird auch „König des Kakaos“ genannt und bietet viele interessante Aromen. 
Diese Sorte findet ihre Verwendung in meinen Kakaozeremonien.

Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 80% hat einige wissenschaftlich anerkannte positive Eigenschaften auf unseren Körper. 
Kakao enthält Flavonole, die zu den Flavonoiden gehören und sekundäre Pflanzenstoffe sind, die positive Auswirkungen auf das Gefäßsystem haben. Die Durchblutung und die Elastizität der Blutgefäße werden verbessert und damit das Risiko von Blutgerinnseln gesenkt. Der Blutdruck wird reguliert und damit der Herzschlag, da die Blutgefäße geweitet werden. 
Kakao kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.

Weitere Flavonoide im Kakao sind Cetechine, welche zu den Antioxidantien gehören, die
freie Radikale (zellangreifende Substanzen) im Körper neutralisieren. Sie binden schädliche
Stoffe und helfen beim Abtransport giftiger Stoffwechselprodukte. Der Körper wird vor
Stresshormonen geschützt und Bakterienstämme abgetötet, sowie Entzündungen
vorgebeugt. Die antioxidativen Fähigkeiten können dabei helfen den Cholesterinspiegel zu
senken.

Cetechine findet man auch in Grün- und Schwarztee, wohingegen der Gehalt in Tee nur
einem Viertel des Wertes in Schokolade entspricht. Schokolade hat somit eine beruhigende
Wirkung auf den Körper. Wissenschaftlich nachgewiesen ist ebenso der Effekt, dass Kakao
die Durchblutung im Gehirn steigert und damit auch der Gedächtnisleistung hilft sich zu
verbessern.

Wer eine etwas sanftere Alternative zu Kaffee sucht, kann diese im Kakao finden, denn
dieser enthält Theobromin. Dieses Alkaloid besitzt gefäßerweiternde, herzstimulierende und
nierentätigkeitsanregende Qualitäten. Es macht wach und konzentriert und ist zusätzlich ein
sanfter Stimmungsaufheller. Aber auch durch die Inhaltsstoffe Anandamid (Sanskrit ananda
– Glückseligkeit) und Phenylethylamin werden Glücksgefühle im Körper erzeugt und ein
Entspannungseffekt hergestellt. Und es wird noch besser, denn beim Essen von Schokolade
werden die beiden körpereigenen Botenstoffe Endorphin und Serotonin ausgeschüttet, die
eine stimmungsaufhellende und das Wohlbefinden steigernde Wirkung besitzen. Serotonin
kann auch bei prämenstruellen Beschwerden unterstützend wirken. Gute Laune tut Körper
und Seele gut, warum also auf den Verzehr von Schokolade verzichten. Das Schokolade ein
sanftes natürliches Aphrodisiakum ist, sollte hier nicht vergessen werden.

Und als wäre das noch nicht genug punktet Schokolade zusätzlich noch mit allerhand
ungesättigten Fettsäuren und Spurenelementen, wie Magnesium, Calcium und Eisen.
Magnesium sorgt für einen gesunden Stoffwechsel, versorgt die Muskulatur mit Energie,
kräftigt den Herzmuskel und unterstützt den Knochenaufbau. Gerade Veganer oder
Vegetarier sollten wegen des hohen Eisengehalts nicht auf Schokolade verzichten, denn
dieses regt die Produktion von roten Blutkörperchen an und hilft dem Körper beim Transport
von Sauerstoff im Blut.