Die Angst, die in jedem von uns steckt

Angst ist ein Gefühl, das gerne stagniert, das sich wie ein grauer Schleier über uns legt und uns bewegungslos macht. Es blockiert uns, hemmt uns, engt uns ein. Angst ist ein Mittel der Machtergreifung. Angst ist eine Möglichkeit Menschen klein zu halten. Die Angst vor dem Tod ist die größte Angst, die der Mensch hat. Er kann dadurch kontrolliert und gesteuert werden. Und das, was wir gerade erleben ist eine Fülle von Angst. 

Angst vor Verurteilung. Angst vor Verlust. Angst vor der Verlust der eigenen Existenz, des eigenen Lebens, des Lebens eines anderen. Angst ist etwas, dass uns vielleicht bewusst, aber vor allem doch auch unbewusst so sehr in unserem Leben steuert, dass wir z.T. nicht mehr frei sind.  Angst macht uns unfrei. Sie hemmt uns. Sie lässt uns stillstehen und bringt uns in das Karussell der Gedankentätigkeit, die eine weitere Kette an Ängsten mit sich bringt.  

Wie kommt man aus diesem Karussell heraus. Denn in diesem Karussell herrscht keine Klarheit. Es ist keine Klarheit da, die uns einen Schlüssel der Hilfe reichen könnte, um eine wahrhaftig vernünftige Entscheidung zu treffen. Das Einzige, was wirklich hilft aus der Angst herauszukommen ist wohl ihr den Raum zu geben gefühlt zu werden. Präsent sein. 

Anwesend und lauschend, forschend, observierend, liebevoll umarmend. Denn sie ist nicht umsonst da und sie wird auch nie gehen. Alle Emotionen sind ein Teil von uns, sie gehören zur Existenz des Mensch-Seins, aber wenn wir mit ihnen sind, dann werden sie nicht mehr so gewaltig und überrollend. 

Sie werden nur noch zu einer sich bewegenden Energie, die eben auch wieder geht, wenn sie gesehen wurde. Momentan besteht die Möglichkeit in die verschiedenen Formen der Angst zu tauchen und wahrhaftig ihre kalte stagnierende Anwesenheit wahrzunehmen und anzunehmen. Denn das ist das Einzige, was uns übrigbleibt – anwesend sein und wahrnehmen. Liebevoll. Liebevoll sein für die Existenz des Menschseins. 
Und das Fühlen in seinen verschiedenen Formen.